Landkreis trauert um Ehrenkreistagsabgeordneten Dannheim
Der Ehrenkreistagsabgeordnete des Landkreises Helmstedt Friedrich Dannheim ist am 12. Januar 2010 in seinem 82. Lebensjahr verstorben.
Friedrich Dannheim hat durch sein Handeln und Wirken mehr als drei Jahrzehnte lang die politische Arbeit im Landkreis auf herausragende Weise mitgestaltet und geprägt. Mit Ablauf der Wahlperiode am 31. Oktober 2001 hatte er seine kommunalpolitische Arbeit im Kreistag beendet. Im Jahre 2002 verlieh der Kreistag ihm in Anerkennung seiner Verdienste die Ehrenbezeichnung „Ehrenkreistagsabgeordneter“.
Geradlinig, in der Sache aber stets um Ausgleich bemüht, war er über Parteigrenzen hinweg hoch geschätzt und geachtet. Stets hatte er einen Blick für das Machbare, war hilfsbereit und stellte Kreis- und Gemeindeinteressen über die Parteipolitik. Er betrachtete die Kommunalpolitik als Dienst am Bürger.
Friedrich Dannheim konnte auf ein langes, erfülltes Leben zurückblicken. Er wurde am 23. Februar 1928 in Eltze, Kreis Peine, geboren. Nach der Schulentlassung erlernte er das Uhrmacherhandwerk. Nach der Lehre leistete er seinen Kriegsdienst und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft im August 1945 arbeitete Herr Dannheim zunächst als Geselle in Fallersleben und in Braunschweig. Bereits im Alter von 22 Jahren legte er seine Meisterprüfung ab. Im Jahre 1962 machte er sich als Uhrmachermeister selbständig.
Friedrich Dannheim wohnte seit 1947 in Essenrode. Dort heiratete er 1948 Wilma Grundmann, mit der er zwei Töchter hatte.
Schon früh engagierte er sich in den örtlichen Vereinen, insbesondere im Sportverein, in der Kyffhäuser-Kameradschaft und bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Sein größtes ehrenamtliches Engagement widmete er jedoch der Kommunalpolitik. 1956 zog er erstmals in den Gemeinderat der seinerzeit selbständigen Gemeinde Essenrode ein. 1962 wurde er zum ehrenamtlichen Gemeindedirektor, zwei Jahre später zum Bürgermeister von Essenrode gewählt. Nach der Gebietsreform wurde er auch zum Bürgermeister und später zum stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Lehre gewählt und bekleidete das Amt des Ortsbürgermeisters der Ortschaft Essenrode.
Seit 1968 engagierte sich der Sozialdemokrat auch in der Kreispolitik. Im Zuge der Gebietsreform war er – ohne den Wohnort zu wechseln – in drei Kreistagen, zunächst in denen der Landkreise Gifhorn und Braunschweig, dann ab 1974 im Kreistag des Landkreises Helmstedt vertreten, was sicherlich einzigartig in der niedersächsischen Kommunalpolitik sein dürfte. Seine weitgefächerte Fachkompetenz brachte er als Mitglied im Kreisausschuss und in zahlreichen Kreistagsausschüssen wie dem Ausschuss für Haushalt und Finanzen, dem Ausschuss für allgemeinbildende Schulen, dem Ausschuss für Sport und Freizeit, dem Grundstückverkehrsausschuss und dem Bau- und Planungsausschuss ein.
Neben seinen vielfältigen politischen Mandaten übernahm Dannheim auch zahlreiche Funktionen im Aufsichtsrat der Kreis-Wohnungsbaugesellschaft Helmstedt, im Zweckverband für das kommunale Kreditwesen in Braunschweig und im Überlandwerk Braunschweig.
Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik verfolgte er, soweit seine Gesundheit es erlaubte, mit regem Interesse die Arbeit des Kreistages.
In Anerkennung seiner kommunalpolitischen und gesellschaftlichen Verdienste wurde Friedrich Dannheim 1984 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Der Landkreis Helmstedt fühlt sich Friedrich Dannheim für seinen langjährigen und unermüdlichen Einsatz zu großem Dank verpflichtet. Er verkörperte dieses Ehrenamt in beispielhafter Weise und unermüdlicher Pflichterfüllung.
Dem Verstorbenen ist ein fester Platz in der Geschichte unseres Landkreises sicher. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren!